Zu den häufigsten psychosomatischen Beschwerden gehören Asthma (Atembeschwerden), koronare Herzschmerzen, Reizmagen sowie Druck und Völlegefühle des Magen-Darms, Colitis ulcerosa, arterielle Hypertonie, Rheumatoide, Arthritis, Neurodermitis und Hyperthyreose. Psychosomatische Krankheiten zeigen sich in körperlichen Symptomen, die auf eine psychische Ursache zurückgehen. Vor jeder Psychotherapie steht eine fundierte und umfassende medizinische Diagnostik, um eine mögliche organische Entstehung auszuschließen. Daher kann ich nur Klienten behandeln, bei denen bereits medizinische Untersuchungen einen organischen Befund ausgeschlossen haben.

Der erste Schritt während der Psychotherapie besteht für den Klienten oft in der Einsicht dass schmerzhafte seelische Ereignisse mit den Fortbestehen körperlicher Schmerzen zusammenhängen – oft begleiten die Betroffenen die Angst und Scham vor negativer Beurteilung.

Das Konzept gliedert sich in drei Phasen:

1. Die erste Phase soll den Zusammenhang zwischen körperlichen Symptomen und belastenden Alltagsituationen deutlicher machen. Das regelmäßige Führen eines Tagebuches soll Alltagskonflikte und die besonderen Bewältigungsstrategien des Klienten aufzeigen. Die bewusstseinsfördernde Konzentration auf diesen Zusammenhang zwischen der speziellen individuellen Art, d. h. wie Konflikte bewältigt (oder diese verdrängt) werden, verdeutlicht allmählich das persönliche Muster, das mit den Körpersymptomen verbunden ist. Entspannungsübungen wie die Lichtübung oder selbstregulierende Übungen sowie Hypnose können ferner die Fähigkeit für sich selbst zu sorgen, verbessern.

2. Durch die Bewusstwerdung des Zusammenhangs zwischen Körpersymptomen und den individuellen Bewältigungsstrategien kann eine tiefenpsychologische Beziehungsarbeit mehr Aufschluss über die spezifischen lebensgeschichtlichen unbewussten Konflikte geben. Es kann ferner ein individueller Fokus erarbeitet werden, der zu einem Leitsatz für den Klienten wird. Dieser beinhaltet drei Aspekte:

die Körpersymptome im Zusammenhang mit seinem Konflikt,

die Ressourcen,

die sich daraus ergebenden Perspektiven.

Der Fokus wird in der Praxis von Psychologen erarbeitet und dem Klienten vorgetragen.

3. Um das Bewusstsein für reale Alltagssituationen zu festigen, wird ein anderes (weniger vermeidendes) Verhalten im Hier und Jetzt gefördert und langsam gefestigt.

Heilung ist ein Lernprozess, der seine Zeit benötigt und abhängig von der Motivation des Klienten zu besseren Ergebnissen führt.

Ein integratives Verständnis psychosomatischer Krankheiten, das die Güte der Bindungen und das spezifische Persönlichkeitsmuster im Zusammenhäng mit den Körpersymptomen in Alltagssituationen betrachtet, kann demnach der komplexen Lebenssituation am ehesten gerecht werden.

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